In den letzten Monaten haben wir immer wieder über die stockenden Fortschritte bei der Umsetzung sicherer Radfahrstreifen auf der Grunewaldstraße berichtet. Die Strecke zwischen Kleistpark und der Bezirksgrenze Charlottenburg-Wilmersdorf bleibt ein gefährliches Pflaster für Radfahrende. Im Mai 2023 waren die Pläne baureif, doch die CDU-geführte Senatsverwaltung hielt das Projekt auf und plante zu Gunsten von Autoparkplätzen zu Lasten der Sicherheit des Radverkehrs um.
Nach unserer letzten Demonstration im März 2024 schien es kurzzeitig Hoffnung zu geben: Im April 2024 konnte das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg eine erneute Umplanung der Radverkehrsanlagen erreichen, um die Sicherheit für Radfahrende zu verbessern. Diese Nachricht der Stadträtin Saskia Ellenbeck wurde von uns als ein Schritt in die richtige Richtung begrüßt.
Doch die Freude währte nicht lange. Am 9. August 2024 kam die ernüchternde Mitteilung vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg: Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) ließ die Bauausschreibung nicht zu, da die Bundesmittel für das Jahr 2025 nicht bereitstünden. Diese Entwicklung schien das Projekt erneut auf Eis zu legen und die Unsicherheit wuchs.
Überraschenderweise veröffentlichte die InfraVelo am 21. August 2024 dennoch eine Bauausschreibung für das Projekt. Dies war höchst ungewöhnlich, da eine Bauausschreibung in der Regel nur erfolgt, wenn alle Mittel, inklusive der Fördermittel, freigegeben sind. Die Verwirrung war perfekt.
Am nächsten Tag, dem 22. August 2024, berichtete die Berliner Zeitung (Paywall), dass die Fördermittel für 2025 tatsächlich noch nicht zur Verfügung stehen, wie der Senatssprecher Herr Herden bestätigte.
Diese widersprüchlichen Informationen werfen erneut die Frage auf, wie ernsthaft die Senatsverwaltung die Belange des Radverkehrs verfolgt. Was bedeutet das für die Radfahrenden auf der Grunewaldstraße? Trotz der scheinbaren Fortschritte bleibt die Lage weiterhin unklar und unsicher. Es ist dringend notwendig, dass die Senatsverwaltung endlich Klarheit schafft und die notwendigen Maßnahmen ergreift, um die Sicherheit auf dieser wichtigen Ost-West-Verbindung zu gewährleisten.
Unsere Forderung bleibt: Der Bau der Radfahrstreifen muss umgehend erfolgen!
Bleiben wir wachsam und machen wir weiter Druck, damit die Sicherheit der Radfahrenden nicht länger unter die Räder kommt. Deswegen rufen wir zur nächsten Fahrraddemonstration am 13.09.2024 um 17 Uhr auf! Treffpunkt ist die Kreuzung Grunewaldstraße mit der Kufsteiner Str./Bamberger Str.