Verkehrssenatorin Regine Günther: NOx-Messungen auf dem Tempelhofer Damm werden einer Radspur nicht im Weg stehen. Demonstration für schnelle Umsetzung.

Berlin, 8. März 2018. Am Sonntag, dem 11. März 2018 um 15 Uhr rufen Fahrradinitiativen an der Kreuzung Tempelhofer Damm/Alt Tempelhof zu einer Demonstration auf. Aktive des Netzwerks Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg werden dort 109 weiße Holzkreuze in Form eines Fahrrads niederlegen. Sie symbolisieren die seit 2008 in Berlin getöteten 109 Radfahrer.

An der Kreuzung starb am 11. März 2008 eine 14-jährige Radfahrerin. Das Mädchen wurde von einem LKW überrollt. Auch zehn Jahre danach ist am Tempelhofer Damm noch immer keine Verbesserung für die Sicherheit von Radfahrern in Sicht.

Zwar wurde im September 2017 von der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg der Bau einer geschützten Radspur beschlossen, seitdem ist jedoch nichts geschehen. Vor kurzem wurde auch noch bekannt, dass die von der Senatsverwaltung dort durchgeführten Schadstoffmessungen zur geplanten Einführung von Tempo 30 mit einer Veränderungssperre verbunden seien. Das hätte eine weitere Verzögerung um zwei Jahre bedeutet. Auf Nachfrage des Fahrradnetzwerkes gab Verkehrssenatorin Regine Günther aber gestern überraschend bekannt, dass die Veränderungssperre aufgehoben sei. Sie stehe somit einer zügigen Umsetzung der Radspur nicht mehr im Wege.

“Wir freuen uns über den Erfolg unserer Arbeit,” sagt Stefan Gammelien vom Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg, “jetzt müssen wir aber weiter Druck machen.”

Denn die Planungen für die Radspur haben noch nicht einmal ansatzweise begonnen. Sie würden auch noch längere Vorbereitungszeit benötigen, so die zuständige Bezirksstadträtin Christiane Heiß (GRÜNE). Mit einer Umsetzung sei erst im Sommer 2019 zu rechnen. Christiane Heiß hat ihr Kommen zu der Demonstration am Sonntag zugesagt. Sie wird in einem Redebeitrag zu der Problematik Stellung nehmen.

Das Netzwerk fordert die Verwaltung nun zu einer zügigen Umsetzung der Radspur auf. “Wir werden nicht zulassen, dass dieses wichtige Projekt wieder im Bermuda-Dreieck zwischen Senat, Bezirk und VLB verschwindet,” so Norbert Michalke vom Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg. Es sei jetzt höchste Zeit zum Handeln.

Weitere Informationen: https://www.rad-ts.de/aktion_11maerz/

 

Über das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg

Das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg wurde von Unterstützern des Volksentscheid Fahrrads und ADFC-Mitgliedern aus dem Bezirk im Frühjahr 2017 gegründet und umfasst Aktive verschiedener Initiativen und Verbände. Sie wollen die Umsetzung des RadGesetzes (MobilitätsGesetz III) auf Bezirksebene voranbringen und fordern eine angemessene Qualität von Fahrradinfrastruktur. Das Netzwerk arbeitet eng mit den anderen Netzwerken unter dem Dach von www.changing-cities.org zusammen.

https://www.rad-ts.de

https://www.facebook.com/FahrradfreundlichesTS

https://twitter.com/rad_ts

In der BVV beschlossener Antrag:

https://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/to020.asp?TOLFDNR=46013

 

Download des Konzeptes für den Tempelhofer Damm:

http://www.rad-ts.de/wp-content/uploads/B96RadspurKonzept3.pdf

 

Bilder für die Pressearbeit:

https://www.picdrop.de/nfts/presse